Mettlach
Mettlach ging aus einer um das Jahr 676 vom fränkischen Herzog Lutwinus – später Bischof von Trier – gegründeten Abtei hervor. das Kloster erhielt unter Abt Lioffin um 990 eine als Oktogon gebaute Marienkirche als Grabkirche für seinen Gründer. Dieser „Alte Turm“ ist der älteste erhaltene Sakralbau im Saarland. Das heute zu sehende Abteigebäude wurde im 18. Jahrhundert erbaut. 1792 plünderten französische Revolutionsgruppen das Kloster, das in der Folge aufgelöst und 1794 säkularisiert wurde. 1809 kaufte Jean Francois Boch-Buschmann die Abteigebäude und richtete dort eine Keramikfabrik ein, die sich schnell zu einem Weltunternehmen entwickelte. Diese ehemalige Benediktinerabtei ist heute Sitz der Generaldirektion des Unternehmens Villeroy & Boch AG, dem Hauptwirtschaftssektor der Region. Ein Keramikmuseum und eine Multimediashow zeigen die Geschichte und Produkte des Mettlacher Unternehmens.
Eine vom Hl. Dionysius geweihte Kirche wurde früher als Mittelpunkt einer vorübergehenden Großpfarrei Mettlach erbaut. Anschließend folgte der Bau zweier weiterer Gotteshäuser als Mittelpunkt eines Klosters. In einer besonderen Blütezeit ab Mitte des zehnten Jahrhunderts entstand unter anderem eine weithin bekannte Klosterschule. Der nahe gelegene Bergrücken von Montclair mit den Ruinen der 1017 zerstörten Burg Skiva wurde in der zweiten Hälfte des zwölften Jahrhunderts Sitz der Vögte über Merzig-Saargau (und damit auch des Klosters Mettlach). Die Burganlage hatte eine Ausdehnung von ca. 850 m (1351 durch Erzbischof Baldium erobert und zerstört). Nach Jahrhunderten des Niederganges und immer wiederkehrender Kriegswirren ließ Abt Ferdinand de Koeler (1691-1734) durch den sächsischen Baumeister Christian Kretzschmar die Barockabtei (1727-1771) mit einer Frontlänge von 112 m erbauen, welche heute infolge der 1802 erfolgten Säkularisierung Sitz des weltbekannten Keramikunternehmens Villeroy & Boch ist.
Mettlach kann aufgrund dieser geschichtlichen Vergangenheit mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten aufwarten.
Aussichtspunkte sind die hohen Felsen in der Keuchinger Schweiz, der Blick vom Herrgottstein in das Saartal sowie die Aussichtsplattform an der L 176, von wo man auf Mettlach sehen kann.
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- Abteipark mit dendrologischen Kostbarkeiten
- Alter Turm (Oktogon vom Ende des 10. Jahrhunderts, Umbau im 13. Jahrhundert; bis 1794 Grabkirche Liutwins)
- Alte Abtei (Barockbau der ehemaligen Benediktinerabtei (1727-1771))
- Burgruine Montclair
- Erdgeist (im Abteipark) – Living Planet (EXPO Ausstellungsstück)
- Evangelische Kirche
- Herrgottsstein (Naturdenkmal)
- Kapelle St. Josef
- Keramikmuseum, Keravision (im Abteigebäude)
- Lutwinuskapelle
- Pfarrkirche St. Lutwinus (1899-1902; mit sehr seltener Altarmensa, ca. 10. Jahrhundert; kostbares Kreuzreliquiar, Trier um 1230; reiche Mosaikausstattung)
- Rathaus
- Saarschleife
- Schinkelbrunnen
- Schloss Saareck
- Schloss Ziegelberg
- Staustufe
- Wanderwege
Weitere Informationen zu diesen Sehenswürdigkeiten finden Sie auf den Seiten der Saarschleife Touristik.
Verkehrsanbindung
- mit dem Auto: Autobahn A 8, Bundesstraße B 51
- mit dem Zug: Deutsche Bahn AG, Bahnhof Mettlach
- mit dem Flugzeug: Flughafen Saarbrücken-Ensheim (50 km) und Flughafen Findel/Luxemburg (40 km)
- mit dem Schiff: lokale Ausflugsschifffahrt und Fluss-Kreuzfahrtschiffe
Straßenentfernungen
- Kreisstadt Merzig: 8 km
- Landeshauptstadt Saarbrücken: 50 km
- Trier: 40 km
- Koblenz: 150 km
- Köln: 220 km
- Mannheim: 175 km
- Luxemburg (Stadt): 40 km
- Metz: 70 km
Saarpedal in der 3. Mai-Woche
Einwohner: 3.353
Fläche: 9,54 km2
Lage über N.N.: 159 – 388 m
Ortsvorsteher:
Heiner Thul (CDU)
Pförtnerhaus
Schloss Ziegelberg
Tel. 06864/8907753
Ortsrat:
Mitglieder des Ortsrates
Lage: