Weiße Punkte auf braunem Fell, starr auf den Boden verharrend. So suchen Rehkitze in der hohen Wiese Schutz vor Fuchs und Greifvögeln. Jedes Jahr in der Erntezeit ist es wieder soweit: Rehkitze sind in Gefahr. Praktikable Beispiele zeigen, was Landwirte auch in der Gemeinde Mettlach zum Schutz der Tiere tun können.

Dieses instinktive „Drücken“ bringt jährlich aber vielen Kitzen auch den sicheren Tod, wenn zur Mahd Kreiselmäher in hoher Geschwindigkeit über die Felder fahren.

Dies geschieht auch regelmäßig in unseren Ortschaften!

Alle Jahre wieder werden deshalb auch im Saarland Landwirte zur Rettung junger Rehkitze aufgefordert. Allein können sie das oft nicht schaffen. Der Zeitdruck ist in der Ernte zu groß. Doch sie können sich Hilfe suchen.

Ein Kitz auszumähen, das ist weder für den Jagdpächter noch für den Landwirt schön. Die Ricken setzen ab Anfang bis Mitte Mai ihre Kitze bevorzugt auf den Wiesen. Doch dieser Termin fällt mit dem ersten Grünlandschnitt zusammen. Konflikte sind vorprogrammiert.

Kitze auszumähen ist nicht nur aus Tierschutzsicht ein Problem, sondern auch fürs Futter: denn Botulismus droht. Um Kitzverluste auszuschließen, können Landwirte beispielsweise

  • am Vorabend drei Mähbreiten von je 3,50 Meter um die Fläche abmähen, um die Ricke zum Herausführen ihres Kitzes zu bewegen,
  • vor dem Grünlandschnitt den Jagdpächter informieren.

Deshalb appelliert die Jagdgenossenschaft Mettlach an alle Landwirte, rechtzeitig und möglichst konkret über die Mähtermine zu informieren!

Bei rechtzeitiger Information werden die Wiesen abgesucht. Gefundene Kitze werden – mit Handschuhen und Gras angefasst – in einen Karton gesetzt und verbleiben am Wiesenrand bis die Mahd vorüber ist. Anschließend werden sie wieder  in der Nähe der Fundstelle in Gras abgelegt. Die Rehgeiß kehrt dann wieder zu ihren Kitzen zurück, sobald Ruhe auf der Wiese eingekehrt ist.