Gemeindeförster Hans-Peter Pitzer hat in den Wäldern der Gemeinde in den letzten Jahren ständig mit Problemen zu kämpfen: Die Situation im Gemeindewald Mettlach ist besonders nach den Trockenjahren 2018 und 2019 Anlass zur Sorge, denn die beiden Trockenjahre haben ihre Spuren im Gemeindewald hinterlassen. Zahlreiche Nadelholzbestände sind in Folge der Trockenheit vom Borkenkäfer befallen und zum Teil flächig abgestorben. Doch sind mittlerweile nicht nur die Nadelholzbestände betroffen, sondern vermehrt zeigen auch die älteren Buchenbestände deutliche Schäden. Inzwischen schätzt er die Schadensfläche der Borkenkäfer schon auf zwischen 25 – 30 Hektar Waldfläche, Tendenz immer noch zunehmend.

Umso erfreulicher ist es, dass die Gemeinde aus dem Konjunkturpaket „Waldprämie“ der Bundesregierung im April 2021 eine Förderung in Höhe von 148.800 Euro erhalten hat. Mit dieser Finanzspritze können ca. 10 Hektar Wald neu aufgeforstet werden. Das ist immerhin etwa ein Drittel der aktuell geschätzten Schadensfläche durch den Borkenkäferbefall.

Die Waldprämie des Bundes verfolgt das Ziel, die Auswirkungen der großen Waldschäden der letzten Jahre auszugleichen und damit die Forstwirtschaft zu unterstützen. Es soll auch eine Unterstützung gegen den Preisverfall auf dem Holzmarkt darstellen – zwischen 2018 und 2020 ist der Verkaufspreis für Fichtenholz deutschlandweit im Durchschnitt um ca. 40% gefallen, wodurch für viele Waldbesitzer eine Einnahmequelle weggebrochen ist.

Das Geld wird jetzt eingesetzt, um die Folgen der Trockenheit und des Borkenkäferbefalls abzumildern: „Die Aufarbeitung der geschädigten Hölzer ist noch in vollem Gange und wird auch eine Hauptaufgabe der Forstwirtschaft in den nächsten Jahren bleiben“, so Pitzer. Gleichzeitig wird mit der Wiederaufforstung der zerstörten Waldareale begonnen. Diese sehr arbeitsintensive Aufgabe wird voraussichtlich über 10 Jahre andauern und die Waldbesitzer vor große finanzielle Herausforderungen stellen. Nach Ende des jährlichen Laubholzeinschlags steht dann in der Regel die Aufarbeitung der vom Borkenkäfer betroffenen Waldbestände an. Förster Pitzer sieht in der Wiederaufforstung die große Herausforderung für die Zukunft. In diesem Herbst werden weitere Forstkulturen begründet – in der Hauptsache werden es Laubholzkulturen sein.

Bürgermeister Daniel Kiefer ergänzt: „Mit diesem Geld kommen wir dem Waldumbau, welcher sicherlich die wichtigste Aufgabe der Forstwirtschaft unserer Kommune in den nächsten Jahrzehnten (!) darstellt, ein gutes Stück näher. Unser Wald muss in Teilen „komplett“ umgebaut werden. Hat man nach dem Krieg auf die schnellwachsende Baumart Fichte gesetzt, hält diese den derzeit herrschenden Klimaverhältnissen nicht mehr Stand. Darüber hinaus sieht der Waldbau der Zukunft keine derart massiven Monokulturen mehr vor, wie wir dies von den o.g. Fichtenbeständen her kennen. Wir wollen hin zu einem gesunden Mischbestand aus Nadel- und Laubhölzern. Wir setzen darauf, dass andere Baumarten bei uns heimisch werden, weshalb eine weitere Naturverjüngung der Fichte nicht mehr gewollt ist. Dafür müssen die abgestorbenen Bestände aber erst einmal komplett aus den Flächen verbracht und Platz gemacht werden, damit in den nächsten Jahren (!) –ja, das geht nicht von jetzt auf gleich- neue Kulturen angepflanzt werden können.“