Weitere Förderung wichtiger Infrastrukturprojekte in der Gemeinde Mettlach

Gemeinsam mit Vertretern aus Politik, Kirche und Gesellschaft konnte Bürgermeister Daniel Kiefer am vergangenen Dienstag insgesamt sieben Zuwendungsbescheide aus den Händen des Ministers für Umwelt- und Verbraucherschutz, Reinhold Jost, in Höhe von fast 1,1 Millionen Euro in Empfang nehmen.

„Es freut mich sehr, dass wir nach umfangreicher und eingehender Vorarbeit nun mit den überreichten Fördermitteln folgende wichtige Projekte für den Erhalt und Ausbau der gemeindlichen Infrastruktur umsetzten können“:

* Ausbau des Obergeschosses im Gebäude Moselstraße 1 in Orscholz zum „Kultur- & Begegnungszentrum“ (404.000€)

Ein zeitgemäßes und funktionsfähiges Raumangebot für die Dorf- und Vereinsgemeinschaft, als Treffpunkt und Ort für gemeinsame Aktivitäten, ist von zentraler Bedeutung für ein intaktes Gemeinschaftsleben und somit für die Lebendigkeit und Zukunftsfähigkeit eines jeden Dorfes. Gerade für Zwecke von kultur- und musiktreibenden Vereinen besteht im Dorf allerdings ein Raumdefizit. Gleichzeitig hat der Gemeinderat Mettlach im vergangenen Jahr beschlossen, das brach gefallene ehemals gewerblich genutzte Areal eines Abbruchunternehmens an der Moselstraße für die Verlagerung des Feuerwehrgerätehauses im Ortsteil Orscholz anzukaufen und als neuen Stützpunkt für die Feuerwehr zu ertüchtigen. In diesem Kauf eingeschlossen ist das ehemalige Wohn- und Bürogebäude, welches aber nicht gänzlich für die Nutzung durch die Feuerwehr vorgesehen ist. Hier will die Gemeinde nun in Synergie zwei Ziele für die Ortsentwicklung in Orscholz realisieren. Angedacht ist es, das Ober- und Dachgeschoss des ehemaligen Wohn- und Bürogebäudes als „Kultur- und Begegnungszentrum Orscholz“ auszubauen und dieses insbesondere kulturellen Vereinen und Gruppierungen zur Verfügung zu stellen. Ein barrierefreier Zugang wird über einen Aufzug hinter dem Gebäude sichergestellt. Die Räume werden alle barrierefrei ausgebaut und zusätzlich im Erdgeschoss eine behindertengerechte Toilette eingebaut.

  • Multifunktionsraum: v. a. für Proben von Musikverein, Theatergruppe, Chor, darüber hinaus aber auch Nutzung für Vorträge, Aufführungen, Konzerte und Schülervorspiele sowie Vorstandssitzungen, Mitgliederversammlungen oder Diskussionsrunden diverser Vereine.
  • Küche, Besprechung + Büro

Durch die Nähe zu den bestehenden angrenzenden Geländen des Sportvereins, Schützen- und Tennisvereins sowie zum Feuerwehrgerätehaus, können am Standort darüber hinaus weitere vereinsübergreifende Synergien geschaffen werden.

 

* Sanierung Umfeld an der Kirche St. Lutwinus in Mettlach (144.000€)

Zusammen mit der Kirchengemeinde St. Lutwinus, die den Eigenanteil der Fördermaßnahme übernimmt, wird der Fest- und Kommunikationsplatz seitlich rechts vor der Kirche vor dem Arkadengang saniert. Er befindet sich in einem sehr schlechten Zustand, d.h. es besteht erhöhte Unfallgefahr, insbesondere bei Veranstaltungen mit sehr vielen Besuchern. Hierbei ist die Sicht auf die schadhaften Stellen des Asphaltbelages besonders schwierig.

Es ist dringend erforderlich, um den Platz weiterhin zu nutzen, dass der Asphaltbelag durch einen vom Denkmalamt des Generalvikars in Trier oder vom Landesdenkmalamt des Saarlandes genehmigten Altstadtpflaster erneuert wird. Die von dem Platz ausgehende Treppenanlage zur Freiherr-Vom-Stein-Straße kann gemäß Landesdenkmalamt des Saarlandes belassen werden. Es müssen lediglich die schadhaften Stellen ausgebessert werden. Sämtliche Wangen oder Brüstungen der Treppenanlage und des angrenzenden Fest- und Kommunikationsplatzes müssen fachgerecht durch einen Steinmetz saniert werden. Das zu dem Ensemble unpassende Edelstahlgeländer wird abgebaut. Die durch das Geländer verursachten Sprengungsschäden sind durch Vierungen oder mineralischer Steinersatzmasse zu schließen. Die Breite der Treppe erlaubt einen mittigen Handlauf in traditioneller Ausführung in schmiedeeisernem Flachstahl. Weiterhin sind Sanierungsarbeiten hinter der Kirche notwendig. Es ist ein Schotterplatz und nicht geeignet als Fest- und Kommunikationsplatz. Es soll mit einem vom Denkmalschutz genehmigten Pflaster ausgestattet werden.

 

* Errichtung einer Lagerhalle mit Kommunikationsplatz in Wehingen (117.000€)

Im Ortsteil Wehingen soll eine Lagerhalle in der Größe 9 m x 6 m mit Kommunikationsplatz neben dem vorhandenen Spielplatz im Herchenbrand errichtet werden. Die Fläche wird derzeit als Containerplatz für Altglas und Altpapier genutzt. Die Errichtung der Lagerhalle verfolgt den Zweck, einen bislang fehlenden überdachten Stellplatz für den Dorfkinderbus (DoKi-Bus LEADER-Projekt), sowie eine Lagerfläche für Materialien und Geräte des örtlichen Fördervereins zu schaffen. Außerdem soll unmittelbar angrenzend, auch aufgrund der räumlichen Nähe zum bestehenden Spielplatz, ein Fest-und Kommunikationsplatz angelegt werden. Zum Verweilen der Bürger soll eine Freifläche für die örtliche Gemeinschaft entstehen, die im Verbund mit dem bestehenden Spielplatz ein freundlicher und kommunikativer Treffpunkt wird. Zur Nachhaltigkeit soll die Flächenversiegelung auf das Notwendige begrenzt werden.

 

 

* Sanierung der Außenanlage und Erneuerung der Dacheindeckung am Aussichtspunkt „Cloef“ in Orscholz (149.000€)

Die Außenanlagen im näheren Umfeld des Cloef-Aussichtspunktes und die Dacheindeckung der vorhandenen, unmittelbar angrenzenden Schutzhütte soll grundhaft instandgesetzt werden. Bei den Außenanlagen sind die als Belag dienenden Sandsteinplatten mittlerweile z. T. erodiert oder gebrochen, so dass immer mehr Unebenheiten und Stolperstellen entstehen und die Verkehrssicherheit nicht mehr umfänglich gewährleistet ist. Auch ist der Bereich dadurch für Rollstuhlfahrer nur noch eingeschränkt nutzbar. Ebenso bedürfen die Treppenstufen (derzeit ebenfalls aus Sandstein) und die Abdeckung der Abgrenzungsmauer einer Erneuerung. Das Dach der Hütte wird nach Austausch der Dachschalung neu mit Schiefer eingedeckt, ebenso wird die Dachentwässerung erneuert.

 

* Erstellung eines örtlichen Hochwasser- und Starkregenkonzeptes für die Gemeinde Mettlach (122.000€)

Die Gemeinde Mettlach möchte ein örtliches Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept für die gesamte Gemeinde mit ihren 10 Ortsteilen erstellen, um den Stand der Vorsorge in allen Bereichen zu überprüfen und weiterzuentwickeln.

Im Rahmen des Vorsorgekonzepts sollen gemeinsam mit der Verwaltung, den Bürgerinnen und Bürgern und weiteren Akteuren wie Gefahrenabwehr, Landnutzer und Fachbehörden Themen der Starkregen- und Hochwasservorsorge besprochen und gemeinsam Maßnahmen zur Schadensminderung – auch im privaten Bereich – aufgezeigt werden. Das Konzept soll die spezifischen, aufgetretenen und möglichen Probleme und Gefahrenschwerpunkte berücksichtigen, gangbare Lösungen aufzeigen und Maßnahmen konkret benennen. Dazu gehören u.a. auch eine Überprüfung der kritischen Infrastrukturanlagen wie Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung und Stromversorgung sowie die Befahrbarkeit von Verkehrswegen bei Überflutung.

Die Gemengelage von Flusshochwasser und Starkregen stellt die Gemeinde Mettlach insbesondere bei außergewöhnlichen Ereignissen vor große Herausforderungen. Der Fokus der Vorsorge muss daher auf hohe Schäden verursachende Extremereignisse liegen.

Im Unterschied zu Flusshochwasser, das ganze Flussläufe betrifft und durch großflächige Beregnung des Einzugsgebiets verursacht wird, spricht man von Starkregenereignissen, wenn intensive Niederschläge kleinräumig auftreten und örtlich begrenzt Hochwasser in kleinen Bächen, Tiefenlinien und Muldenlagen verursachen.

Die Übergänge können fließend sein. Klimaexperten gehen davon aus, dass aufgrund des Klimawandels in Zukunft vermehrt mit extremen Wetterereignissen, vor allem auch mit Starkregen, zu rechnen ist. 2014, 2016 und 2018 wurde auch das Saarland mehrmals von starken Gewittern heimgesucht. Dabei ist es im ganzen Land zu Starkregenereignissen mit örtlichen Überflutungen und hohen Schäden gekommen. Überschwemmungen durch Starkregen können im gesamten Gemeindegebiet, auch weit abseits der Saar auftreten und Schäden verursachen. Über Tiefenlinien können unvermittelt Sturzfluten auftreten, die auch Geröll und Schlamm mit sich führen. Der Wasserstand kleiner Gewässer und Gräben kann nach Starkregen schnell ansteigen und Überflutungen verursachen.

Die Gemeinde Mettlach möchte mit der Erstellung eines örtlichen Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzeptes mögliche Risiken analysieren, Schadensursachen aufarbeiten und die Vorsorge auch für größere Ereignisse umfassend vorantreiben.

Alle Schutzmaßnahmen sind endlich. Größere Ereignisse sind denkbar, so dass technische Maßnahmen zur Beherrschung nicht mehr ausreichen, Wasser und ggf.  Schlamm und Geröll aus der Ortslage fernzuhalten. Unter diesem Gesichtspunkt gewinnt die Eigenvorsorge der betroffenen Bürgerinnen und Bürger besondere Bedeutung. Die Betroffenen sind nach Wasserhaushaltsgesetz selbst verantwortlich, in dem ihnen möglichen und zumutbaren Maße Vorsorge zu treffen und die Schäden zu minimieren. Bei extremem Starkregenereignissen werden sich auch in Zukunft Schäden nicht völlig vermeiden, aber durch gute Vorbereitung und passende Vorsorge- und Schutzmaßnahmen deutlich verringern lassen. Hier liegt eine wichtige Aufgabe des Vorsorgekonzeptes: Die Bürger sind ausführlich über ihre Gefährdungslage zu informieren und für die Risiken zu sensibilisieren. Sie sollen dazu animiert werden das Ihnen mögliche und zumutbare an Eigenvorsorge in Angriff zu nehmen.

 

* Sanierung des Kirchenvorplatzes St. Nikolaus in Orscholz (117.000€)

Der Bodenbelag auf dem Platz vor der Kirche soll saniert und befestigt werden, um Schäden in der Beschaffenheit zu beheben und die dadurch bedingte Sturzgefahr zu beseitigen. Der vorhandene Platz soll weiterhin als Fest- und Kommunikationsplatz für die örtliche Gemeinschaft dienen, auf welchem insbesondere die Kultur- und Brauchtumspflege durch Veranstaltungen gefördert werden soll. Im Ortsteil Orscholz existiert zurzeit kein anderer öffentlich zugänglicher Platz, der sowohl für die skizzierte Nutzung, als auch für den alltäglichen zwischenmenschlichen Begegnungsverkehr geeignet ist. Die Gemeinde Mettlach erhofft sich von der Neugestaltung eine positive Signalwirkung in Richtung der Vereinskultur, die mit ihren vielfältigen Angeboten wie kein anderer Akteur geeignet und in der Lage ist, die dörfliche Gemeinschaft zu beleben.

 

* Erstellung eines Konzeptes zur Optimierung der Betriebsführung zur Verbesserung der Aufbau- und Ablauforganisation sowie Einführung eines zertifizierten technischen Sicherheitsmanagements für das Gemeindewasserwerk Mettlach (18.000€)

Der Einsatz von Managementsystemen in Unternehmen dient der Prozessoptimierung und somit einer Erhöhung der Effizienz. Mit dem Technischen Sicherheitsmanagement (TSM) wird eine rechtssichere Aufbau- und Ablauforganisation nach den anerkannten Regeln der Technik im Rahmen der technischen Selbstverwaltung festgelegt. Die Umsetzung und die Wirksamkeit der Managementsysteme im Unternehmen werden durch unabhängige Gutachter geprüft bzw. zertifiziert. Zum Aufbau des TSM wird vorab die Betriebsführung untersucht und ein Konzept zur Verbesserung und Optimierung erarbeitet. Darüber hinaus soll in einem dritten Schritt die Versorgungssicherheit durch die Untersuchung von möglichen Kooperationen verbessert werden.

 

„Ich danke an dieser Stelle ganz besonders unserem Minister Reinhold Jost, der stets ein offenes Ohr für die Belange der Kommunen hat und seinen Mitarbeitern, die uns im Antragsprozess immer beratend zur Seite gestanden haben. Des Weiteren unseren gemeindlichen Gremien, die die Ideen mitgetragen und für die Bereitstellung der notwendigen Mittel des kommunalen Eigenanteils gesorgt haben. Und zu guter Letzt natürlich meinen Mitarbeitern der Verwaltung, die es immer wieder trotz knapper personeller Ressourcen schaffen, dieses unglaubliche Pensum an Projekten umzusetzen“, so Bürgermeister Daniel Kiefer in seiner kleinen Dankesrede.