Aktuelle Masche! Falscher Polizeibeamter am Telefon

Trickbetrüger geben sich am Telefon als Polizeibeamter, Staatsanwälte oder andere Amtspersonen aus, um vorwiegend ältere Menschen zur Herausgabe ihrer Wertsachen zu bringen. Dabei nutzen sie eine spezielle Technik, die bei einem Anruf auf der Nummernanzeige ihrer Opfer die Notrufnummer 110, die Rufnummer der örtlichen Polizeidienststelle oder des Bundeskriminalamtes (BKA) erscheinen lässt.

Opfer sollen Geld und Wertsachen herausgeben

Unter Vorwänden, wie beispielsweise die Polizei habe Hinweise auf einen geplanten Einbruch, gelingt es den Betrügern immer wieder, ihren Opfern mittels geschickter Gesprächsführung glaubwürdig zu vermitteln, dass ihr Geld oder sonstigen Wertsachen zu Hause nicht sicher seien. Ein Polizeibeamter in Zivil werde vorbeikommen, um das gesamte Geld und sämtliche Wertsachen „in Sicherheit“ zu bringen. Ein anderer Vorwand ist, dass die Ersparnisse auf untergeschobenes Falschgeld überprüft bzw. Spuren gesichert werden müssten, ein Polizeibeamter komme vorbei und werde das Geld bzw. die Wertsachen abholen. Oder die Opfer werden dazu aufgefordert, Geld und Wertsachen in Wohnortnähe abzulegen, damit die Polizei eine angebliche Verbrecherbande festnehmen könne.

Täter behaupten, Bankangestellten sei nicht zu trauen

Auch auf die Konten und Bankdepots ihrer Opfer haben es die Betrüger abgesehen. Unter dem Hinweis, die Bankmitarbeiter seien korrupt, oder steckten mit den angeblichen Einbrechern unter einer Decke, sollen die Angerufenen ihr gesamtes Vermögen auf der Bank nach Hause holen und einem Unbekannten, der sich als Polizeibeamter ausgibt, übergeben, um es „in Sicherheit“ zu bringen.

Andere Betrugsopfer werden von der Falschen Polizei dazu aufgefordert, Unbekannten, die sich als Polizeibeamte ausgeben, Geld zu übergeben oder per Western Union ins Ausland zu überweisen, damit angebliche Betrüger Banden festgenommen werden können.

Opfer werden unter Druck gesetzt

Unter Umständen melden sich die Täter immer wieder bei ihren Opfern und setzen diese unter Druck, so dass diese am Ende nicht mehr klar denken können. Dabei gehen sie vollkommen skrupellos und erfindungsreich vor, je nachdem wie ihre Opfer reagieren. Sie erkundigen sich beispielsweise, ob diese allein zuhause sind und fordern sie dazu auf, nur noch mit dem Mobiltelefon zu telefonieren, so dass weder Angehörige noch die richtige Polizei benachrichtigt werden könne. Die Telefonate können so lange dauern, bis ein Opfer zur Bank gegangen ist und Geld und Wertsachen an die Täter übergeben hat.

Reagiert ein Opfer misstrauisch, wird es u.a. mit dem Hinweis, es behindere eine polizeiliche „Aktion“, wenn es nicht mitmache oder es sei zur Mithilfe verpflichtet, um die „Täter“ festnehmen zu können, eingeschüchtert: So gaben sich die Betrüger auch schon als Mitarbeiter des BKA in „hochgeheimer Mission“ aus. Hatten sich ihre Opfer bereits bei der richtigen Polizei gemeldet, weil sie misstrauisch geworden waren, kontaktieren die Täter ihre Opfer erneut, um es mit dem Hinweis, diese echte Polizei sei korrupt und würde die hochgeheime Operation des BKA stören, zu verwirren. Dabei scheuten sich die Betrüger nicht, gefälschte Verpflichtungserklärungen z.B. eines „informellen Mitarbeiters des BKA“ oder ähnliche Anschein-Dokumente zu verwenden, um ihr Opfer zu täuschen.

Tipps der Polizei:

  • Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten oder dazu auffordern, Geld oder Wertsachen herauszugeben. Die Polizei ruft Sie nicht unter der Polizeinotrufnummer 110 an. Das tun nur Betrüger.
  • Sind Sie sich unsicher, wählen Sie die Nummer 110. Benutzen Sie dabei aber nicht die Rückruftaste, da Sie sonst möglicherweise wieder bei den Betrügern landen, sondern wählen Sie die Nummer selbst.
  • Sie können sich aber auch direkt an die örtliche Polizeidienststelle wenden. Berichten Sie den Beamten von den Anrufen.
  • Am besten ist, wenn Sie die Nummer ihrer örtlichen Polizei sowie den Notruf griffbereit zum Selberwählen bzw. im internen Telefonspeicher abgelegt haben.

Bei Rückfragen: Tel. 06861-7040