5 neue „Bienenfutterautomaten“ stehen ab sofort in den Ortsteilen der Gemeinde Mettlach und laden ein, Nachhaltigkeit und Artenvielfalt im Vorbeigehen aktiv zu unterstützen. Bei einer Spende von 50 Cent lassen sich aus den umfunktionierten Kaugummiautomaten Kapseln mit Samenmischungen ziehen, die auf den naheliegenden Grünflächen verteilt werden können, um so für Insekten wertvolle Blühwiesen zu erschaffen. Die wiederauffüllbaren Samenkapseln sind danach in den Rückgabebehälter zu geben, damit sie erneut aufgefüllt werden können.

Anstoß der Jagdgenossenschaft Mettlach

Die Idee, die Bienenautomaten auch in der Gemeinde Mettlach zu betreiben, kam von Jagdvorsteher Daniel Kiefer, welcher sich sodann in seiner Position als Bürgermeister der Gemeinde mit den Betreibern der Automaten und den Ortsvorstehern ausgetauscht hat, wie und wo man das Projekt realisieren kann. So wurden die Automaten über den vergangenen Winter aufgestellt, um jetzt rechtzeitig im Frühling in Betrieb zu gehen. Den ersten Automaten hat die Jagdgenossenschaft Mettlach dem Ortsteil Saarhölzbach gespendet. Die übrigen Ortsteile wurden angeschrieben, ob sie ein solches Gerät über Ihr Ortsratsbudget oder die Jagdpacht anschaffen wollen.

„Der Schutz unserer Artenvielfalt und besonders der Bienen und anderer Insekten ist ein häufig unterschätztes Problem. Die Bienenautomaten bieten die perfekte Möglichkeit, in einem interessanten und interaktiven Umfeld auf dieses doch sehr ernste Thema aufmerksam zu machen, und gleichzeitig ein gemeinnütziges Projekt zu unterstützen.“, findet Bürgermeister Daniel Kiefer.

Was sind die Bienenautomaten?

Mit einem umgebauten, knallgelben Kaugummiautomaten in Dortmund startete im Herbst 2019 der erste Bienenautomat mit einer Samenmischung und Krokusknollen zum Ziehen. Inzwischen ist ein bundesweites Netzwerk mit regional angepassten Mischungen und vielen Standorten entstanden.

Ziel der Aktion ist es mehr Blütenvielfalt für heimische Bestäuber-Insekten in unsere Orte zu bringen. Zudem Aufmerksamkeit für das Thema lokaler Schutz biologischer Vielfalt in Siedlungsgebieten zu erzeugen. Die Automaten mit wiederverwendbaren Mehrweg-Kapseln gibt es inzwischen an über 100 Orten in Deutschland.

Die Automaten werden in liebevoller Handarbeit aus gebrauchten Teilen aufgearbeitet und erstrahlen anschließend wieder in einem markanten Gelb. An der Kooperation sind die Bienenretter Manufaktur, die Füllware mit Samen liefert, und das Bienenretter-Projekt von FINE Frankfurter Institut für nachhaltige Entwicklung e.V. zur fachlichen Unterstützung beteiligt. Mit einem Beitrag jeder verkauften Kapsel wird Nachhaltigkeitsbildung des gemeinnützigen Bienenretter-Projekts gefördert.

Warum Bienen retten?

Die Auswirkungen des Pestizideinsatzes in der Landwirtschaft sind dramatisch für die Wildbienen. In Europa ist mittlerweile fast jede zehnte Wildbienenart vom Aussterben bedroht. Und nicht nur die Arten werden weniger, auch die Populationen schrumpfen. Bienen sind aber die Grundlage unserer Ernährung und unverzichtbar für die Ökosysteme. Zwei Drittel unserer Nahrungspflanzen sind auf Bestäubung angewiesen. Aber auch die Bestäubung von Wildpflanzen ist wichtig, denn diese sind die Nahrungsgrundlage für sehr viele Insekten, Vögel und Säugetiere. Mit dem Bienensterben ist das Funktionieren des Ökosystems in Gefahr.

Ab 12. März einsatzbereit

Startschuss für die Bienenautomaten ist der „Pflanz-eine-Blume-Tag“ am 12. März 2022. Bis dahin sind alle Automaten befüllt und einsatzbereit und laden die Bürgerinnen und Bürger ein, während des Spaziergangs im Ort spontan selbst zu Bienenrettern zu werden.

Wo finde ich sie?

Ab jetzt stehen in der Gemeinde Mettlach insgesamt 5 Bienenfutterautomaten:

  • Ortsteil Mettlach: Am Spielplatz nahe dem Rathaus
  • Ortsteil Saarhölzbach: Dorfplatz, nahe dem Bürgerhaus
  • Ortsteil Tünsdorf: Vor dem Eingang zur KiTa
  • Ortsteil Wehingen: Vor dem Bürgerhaus
  • Ortsteil Weiten: Parkplatz vor der Halle/Kindergarten